This is the German translation of an article by Sander Tekelenburg. The URL of the original article is given as an appropriate LINK
element in the head of this document. For the benefit of browsers that don't support the LINK
element, here is the URL: http://www.euronet.nl/~tekelenb/WWW/LINK/
Dies ist die deutsche Übersetzung eines Artikels von Sander Tekelenburg. Die URL des Originalartikels ist als LINK
Element in Kopfteil dieses Dokumentes angegeben. Für Browser, welche das LINK
Element nicht unterstützen, steht hier noch einmal die URL: http://www.euronet.nl/~tekelenb/WWW/LINK/
Beachte das vom Übersetzer erstellte Addendum
mit weiteren Informationen und screenshots zu Browsern mit LINK
Unterstützung.
Es hat eine Weile gedauert, aber jetzt, vier Jahre nachdem Sander diesen Artikel geschrieben hat, ist LINK auf allen wichtigen Platformen verfügbar: Es gibt jetzt sogar einen LINK Toolbar für Internet Explorer! Hoffentlich wird auch Safari für Apple das LINK Element eines Tages unterstützen.
Es ist ein Labyrinth da draussen
Frage irgend einen WWW Anfänger, einen erfahrenen Web- Benutzer, einen Webseiten- Entwickler: "Welches sind die grössten Probleme mit Websites?" Die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass "Navigation" zu den ersten drei gehört.
Die Leute verlaufen sich. Bevor sie es realisieren, sind sie schon zehn Websites von dem Ort entfernt, an dem sie zu sein glauben. Oder sie suchen in einem Teil einer Website vergeblich nach etwas, das tatsächlich in einem anderen Teil der Website zu finden ist.
Die Folge ist, dass Besucher oft nicht nur 'verloren im Cyberspace' sind, sondern auch dem Betreiber der Website verloren gehen. Entweder ganz einfach deshalb, weil die Besucher nicht zurück zur Site finden, oder weil sie frustriert aufgeben. Sie versuchen es viellecht woanders. Oder sie hören mit ihrer Suche gleich ganz auf.
Eine leicht navigierbare Website zu kreieren ist sehr schwierig. Je grösser die Site, desto eher werden die Besucher verwirrt über ihren Standort sein. Dafür gibt es meiner Meinung nach zwei Gründe:
Jede Website sieht anders aus, und muss anders navigiert werden.
Weshalb das ein Problem ist, wird deutlich wenn man die Navigationssysteme auf Websites mit Verkehrsschildern vergleicht: Obwohl Verkehrsschilder nicht rund um den Globus überall gleich sind, so sind sie es auf nationaler Ebene meistens schon. Wenn man das Verkehrsschild kennt, wird man es in jeder Strasse und Stadt sofort erkennen. Stell Dir aber einmal vor, jede Stadt, jedes Quartier, oder gar jede Strasse würde ihr eigenes System von Verkehrsschildern benutzen! Ortsfremde wären vollkommen aufgeschmissen.
Auf dem Web jedoch ist das die Realität. Auf dem Web müssen die Besucher sich an das Navigationssystem jeder einzelnen Website gewöhnen.
Die Struktur einer Website ist nicht unmittelbar ersichtlich. Sie kann nicht angefasst werden. Sie ist abstrakt. Das ist sogar für den Autor der Website oft nicht einfach. Stell Dir vor, wie schwierig es für einen Besucher sein muss der weder weiss, was eine Website enthält, noch wie sie strukturiert ist.
Autoren versuchen alles mögliche, um die Navigation einer Website zu vereinfachen. Beispielsweise sorgen sie dafür, dass jede Seite gleich aussieht, damit Besucher (hoffentlich) zumindest merken, wenn sie einem Link auf eine andere Website folgen. Autoren bieten den Besuchern vielleicht eine 'Site-Map' an. Viele Autoren benutzen auch FRAMES
, und ignorieren dabei die Probleme, die viele Browser mit FRAMES
haben - schon mal versucht, eine Frames- Seite zu bookmarken?
Einige Sites versuchen, Zeichen und Icons zu benutzen die hoffentlich mehr oder weniger universell verständlich sind. Wir haben alle das Icon mit einem Haus gesehen, welches einen Link zur Homepage der Site anzeigen sollen. Aber Webautoren sind entweder 'Techniker' oder 'Grafiker', und beide Kategorien vergessen, dass iconography (die Kunst, Icons zu kreieren) ein Spezialfach für sich ist. Deshalb sind viele Icons denen wir begegnen bestenfalls nicht hilfreich, im schlimmsten Fall aber total verwirrend. Das liegt z.T. daran, dass die meisten Webpublisher keine Ausbildung in iconography haben. Teilweise liegt es auch daran, dass Webpublisher dazu neigen, ihre Seiten einmalig und unverwechselbar zu gestalten.
Und obwohl es Sinn macht, den Inhalt in einer unverwechselbaren Art zu präsentieren, einerseits um die Einmaligkeit des Content zu betonen und andererseits, um sich gegen potentielle Konkurrenz abzusetzen, wirst Du im letzten Abschnitt realisiert haben, dass gerade diese Einmaligkeit die Navigationsprobleme verursacht.
Wäre es nicht toll, wenn das Web eine Art von universellen 'Verkehrschildern' hätte? Ein Schema welches es Besuchern erlauben würde, einfach und schnell ihren Weg durch eine Website zu finden. Wäre es nicht toll, wenn Browser eingebaute Sensoren hätten welche in der Lage sind dem Besucher zu sagen wo die Homepage einer Site zu finden ist, wo der Index ist, wo die Hilfeseiten sind, oder wo man die Site durchsuchen kann? Egal, welche Website man gerade besucht? Ein System welches imstande wäre, die Struktur einer Website zu visualisieren. Ein System welches dem Besucher, gleichgültig wie tief er in die Site hineingereist ist, erlauben würde seinen Weg dennoch ohne Probleme zu finden.
Und wäre es nicht toll, wenn ein solches System der besonderen Darstellung des Inhaltes der Site nicht im Wege stünde? Das wäre sicherlich das Beste aus beiden Welten: universell verständliche Navigation, und gleichzeitig unverwechselbare Präsentation des Inhaltes.
<LINK>
Nun, ich habe gute Neuigkeiten: Es gibt solch ein System. Und zwar schon eine ganze Weile. Bereits der HTML 2.0 Standard vom November 1995 enthielt das LINK
Element.
Das LINK
Element gibt WWW Autoren eine Möglichkeit, einige 'Standard'- Links zu definieren - Links zu denjenigen Seiten, die von den meisten Website- Strukturen benutzt werden; die Homepage, eine Hilfe-Seite, die nächste oder vorherige Seite, das übergeordnete Dokument, eine Seite mit Kontaktinformation, etc. Beinahe jede Website enthält zumindest einige dieser Seiten. Und sie sind üblicherweise unabdingbar.
Überrascht? Du fragst Dich, wenn es diese Lösung die ganze Zeit gegeben hat, warum bin ich ihr nie begegnet?
. Nun, dass Du das noch nie gesehen hast kann unter anderem daran liegen, dass es die meisten Web Autoren nicht benutzen. Und einer der Hauptgründe weshalb sie sie nicht benutzen ist der, dass es die meisten Browser nicht unterstützen. Noch nicht.
Bis vor kurzem war Lynx der einzige (mir bekannte) Browser, welcher das LINK
Element unterstützt. Unten ist ein Schnappschuss davon, wie eine Seite mit LINK
Elementen in Lynx aussehen kann.
Ich wette, Du bist nicht beeindruckt. Gut, offensichtlich macht das LINK
Element die Navigation viel einfacher, aber Lynx ist ein Textbrowser, und kann deshalb nur Texte inline anzeigen. (Lynx kann sehr gut mit anderen Inhalten umgehen, z.B. mit Bildern, Filmen, etc. - bloss nicht inline.)
Was wir also wirklich brauchen ist ein 'grafischer' Browser, der LINK
unterstützt. Nun, es gibt keinen Grund dafür, dass das ein Problem sein sollte. Browserhersteller müssen nur die Unterstützung dafür einbauen. Wenn man an all die tollen Sachen denkt, die in den letzten Jahren auf uns losgelassen wurden, kann es nicht so schwer für sie sein, etwas so einfaches und gradliniges wie LINK
zu unterstützen.
Tatsächlich hat vor kurzer Zeit ein 'grafischer' Browser die WWW - Bühne betreten, welcher LINK
unterstützt. Der Name dieses Browsers ist iCab, und er ist eine bemerkenswerte Schönheit. Obwohl iCab noch immer im Entwicklungsstadium ist und die momentan erhältlichen Versionen "Previews" sind, könnte ich ein Buch darüber schreiben, wie mir iCab den Spass am surfen im Web wieder zurück gegeben hat. Aber das mache ich nicht hier und jetzt. Für den Augenblick wollen wir beim Thema bleiben: Navigation im WWW, und das LINK
Element.
Wie sieht LINK
also aus? Nun, wie üblich bei HTML, hängt das ganz vom Browser (und den Benutzereinstellungen) ab. Und genau darum geht es! Weil der Browser darüber entscheidet, in welcher Weise die Bedeutung eines LINK
Elementes dem Benutzer mitgeteilt wird, kann er diese Information in konsistenter Weise vermitteln - etwa so wie der "Zurück"-Button, welcher immer gleich aussieht, egal welche Website gerade besucht wird (von den Versuchen dummer Javascript-Autoren abgesehen).
Folgendermassen stellt iCab die LINK
- Elemente dar (in einem winzigen "Special Links Toolbar", gerade unterhalb des URL Fensters, und mit viel weniger Platzverbrauch als ein durchschnittlicher Navigations - Frame):
Nicht spezifizierte LINK
- Elemente werden matt grau dargestellt, um den Besucher davor zu bewahren, eine Option auszuwählen welche nicht verfügbar ist.
Von links nach rechts repräsentieren diese Icons die folgenden LINK
- Elemente:
TITLE
Attributes der 12 oben erwähnten LINK
Elemente, und auch das TITLE
Attribut aller zusätzlichen LINK
ElementeIch höre schon wie Du sagst: "Ja nun... toll. Aber iCab ist nur für Mac OS". Das ist wahr. Aber zwei weitere Dinge sind auch wahr:
LINK
hilft Benutzern mit iCab und Lynx, und es schadet Benutzern anderer Browser in keiner Weise.
Indem ich iCab als Beispiel benutze und seine Fähigkeiten präsentiere, nicht als ein Mac-vs-PC- Argument oder als 'welcher Browser ist der beste'- Debatte, sondern im viel grösseren Kontext des Problems der Navigation im WWW, hoffe ich sowohl Web Autoren als auch Browserhersteller zu ermutigen, LINK
zu benutzen.
Wenn Du willst, kannst Du mich als naiv ansehen, aber ich denke dass mehr Browserhersteller LINK
unterstützen werden, wenn mehr Sites es benutzen.
Natürlich ist LINK
nicht eine komplette Lösung für jede denkbare Situation. LINK
sollte nicht mit dem Heiligen Gral der WWW-Navigation verwechselt werden. Einige Websites werden ihren Besuchern zusätzliche Hinwese geben müssen. Aber LINK
kann vieles vereinfachen. Und es besteht die Möglichkeit, dass die momentane Definition von LINK
in Zukunft erweitert wird.
Beachte das vom Übersetzer erstellte Addendum
mit weiteren Informationen und screenshots zu Browsern mit LINK
Unterstützung.