Matthias: blog
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Politik der Angst Sonntag, 01. Oktober 2006, 18:58:28

Dass die Rechtsaussenparteien mit ihrer Politik der Angst immer wieder Erfolge feiern, ist schon sehr erschreckend. Welche konkreten Bedrohung ist es denn, vor der wir uns fürchten müssen? Die angebliche "Überfremdung" durch Italiener in den Siebzigern ist nicht eingetreten; wir essen alle gerne Pizza und Pasta und sind doch kein Mafiastaat. Und die heissen Südländer haben uns auch nicht sämtliche Mädchen ausgespannt (echt! das war ein Argument seinerzeit!).

Auch die "Tamil Tigers" haben sich mit dem Familiennachzug bald integriert. Statt in der Bahnhofsunterführung rumzuhängen und mit Drogen zu dealen bereichern sie nach dem Familiennachzug unsere fade Schweizer Küche mit scharfen Gerichten, unsere Feste mit farbenfrohen Tanzvorführungen. Die Flüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien finden langsam zu einem normalen Leben in der Fremde. Von afrikanischen Drogendealern hört man nur noch gelegentlich (obwohl die wohl immer noch wesentlich mehr Unheil anrichten als die neue Zielscheibe, nämlich die Moslems).

Und weil das so ist, soll jetzt auf einmal "der Islam" als grosse Bedrohung herhalten? Lachhaft. In ein paar Jahren ist auch das Thema ausgelutscht, und dann suchen sich die Angstmacher wieder ein neues Ziel für die frei flottierenden Ängste der Schweizer Bevölkerung. Wir sind alle Angstbeisser ohne Vernunft.