Matthias: blog
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Tim im Spital Mittwoch, 23. März 2005, 21:44:30

Letztes Jahr im Februar war Tim wegen einer starken Erkältung eine Woche lang im Kinderspital. Seither ist es uns mit einer Sauerstoff-Flasche, einem guten Hausarzt, Homöopathie und liebevoller Pflege mehrmals gelungen, seine kurzen Erkältungen zu überbrücken und einen weiteren Spitalaufenthalt zu vermeiden.

Aber heute morgen bin ich wieder im Kispi eingetreten. Diesmal war's zum Glück nicht ganz so akut wie letztes Jahr. Aber nach mehreren Tagen (und vor allem Nächten) mit Keuchen, Röcheln, Weinen, blau anlaufen und sehr wenig Schlaf war einfach fertig, wir haben gepackt und sind mit dem Taxi ins Kinderspital. Und dann ging's erst richtig los.

Nichts gegen die Leute im Kispi! Sie sind allgemein wirklich sehr nett, rücksichtsvoll und kompetent. Es macht sicher auch keinen Spass, schreiende Kinder zu behandeln. Aber eben... die medizinische Mühle ist nicht aufzuhalten. Was da an Diagnosen und Behandlungen auf Tim losgelassen wird, macht ihm manchmal fast mehr zu schaffen als die Krankheit selbst: Finger pieksen zum Blut nehmen, Nasensekret absaugen für Viren-Analyse, Inhalieren, Abhören, mehrmalige Untersuchung durch verschiedene Ärzte, Röntgen, O2-Gerät am Finger... das haut den stärksten Mann um. Und Tim ist doch noch ein Baby!

Das Schlimmste aber: Manche Ärzte wollen einfach nicht begreifen, dass ein Kind nur gesund wird, wenn es auch mal schlafen darf. Bei denen ist halt jetzt einfach Visite, ganz egal ob der Kleine von den Eintrittsuntersuchungen schon total erschöpft ist und sich dringend ausruhen sollte.

Und weil ich selber ja auch übermüdet und emotional überlastet bin, reagiere ich zu spät und verhindere nicht, dass Tim schon wieder mit irgendwelchen völlig irrelevanten (weil bereits mehrfach absolvierten) Untersuchungen geweckt wird.

Was der Grund ist, weshalb wir lieber nicht ins Spital gehen. Naja. Heute Nacht denke ich hoffentlich rechtzeitig daran, mich zu wehren. Die Ärzte und PflegerInnen sind auch lernfähig und akzeptieren es (oder resignieren zumindest). Und dann lassen sie auch mal eine Routinekontrolle ausfallen, oder warten mit einer Routinebehandlung, bis Tim wieder wach ist.

Manchmal sind sie sogar dankbar, dass Eltern auch selber Verantwortung für die Behandlung ihres Kindes übernehmen.